WAS WO
Recherche, Fragebogen, Installation und Lecture Performance
2018
WAS WO reflektiert darüber welches Wissen durch regionale Rituale, Eigenheiten und Traditionen in der Steiermark produziert wird. Es befasst sich mit der Konstruktion, der Pflege und dem Erhalt von Trachten, die heute wieder an Beliebtheit gewinnen. Das Projekt setzt sich aus einer Installation aus historischen und zeitgenössischen visuellen Dokumenten, einem Skript zu diesen Dokumenten, einem Fragebogen für Besucher*innen zu den eigenen “Traditionen”, sowie einer Lecture Performance zusammen. Die Lecture Performance intervenierte in der Abschlussdiskussion des steirischen herbst 2018 mit dem Titel Conchita vs Gabalier .
Das Projekt nahm die lokale Geschichte eines 1959 von der steirischen Landesregierung mit-initiierten “Trachtenkoffers” als Ausgangspunkt, um über gesellschaftliche und politische Konstruktionen der Tracht nach dem zweiten Weltkrieg in Österreich zu sprechen. Der Trachtenkoffer war Teil einer der ersten breit angelegten volksbildnerischen Maßnahmen nach dem Nationalsozialismus, und diente dazu die steirischen Bevölkerung durch Vorträgen, eine Diashow und Nähkurse erneut vom Dirndl zu begeistern.
Die Installation und Lecture Performance untersuchen die Wiedereinführung des Dirndl als Säule der österreichischen Identität, sein Verhältnis zum Nationalsozialismus, die strukturellen Hierarchien, die das Dirndl zwischen Land und Stadt aufzeigt, sowie seiner Rolle in der Konstruktion von Geschlechtsidentitäten.
Der Fragebogen lud die Besucher*innen dazu ein, einen kulturellen Aspekt, eine Tradition oder ein Ritual aus ihren eigenen Kontexten mittels den vorgeschlagenen Fragen zu analysieren und kritisch zu reflektieren.
PHOTOS: Liz Eve
Lecture performance, Interruption in der Abschlussdiskussion Conchita vs Gabalier des steirischen herbst 2018
In Kooperation mit dem Department of Ultimology
Volksfronten, Grazer Kunstverein,steirischer herbst Graz, 2018