DELIRIO GÜERO I WEISSER WAHN ist ein Essayfilm/Fake-Geschichtssendung/Zukunfts-Re-Enactment, der sich dem „delirio güero“ (weißen Wahn) in Mexiko annimmt und dabei tiefer in die abwegigen Taten des im 19. Jahrhundert selbsternannten Entdeckers/Künstlers Jean-Friedrich Waldeck sowie des Architekten/Forschers/Fotografen Teobert Maler eintaucht. Das imperiale Kolonialunterfangen des Monarchenpaars Charlotte von Belgien und Maximilian von Habsburg als auch die Erfahrungen des Früchterls Anton „Toni“ Mayr — einem Anhänger Maximilians sowie einem entfernten Verwandten der güera (weißen) Filmemacherin/Künstlerin — in Mexiko, und die fantastischen Interpretationen der Moderatorin La Güera über das Mexiko des frühen 21. Jahrhunderts, rufen koloniale Praktiken unter dem Einfluss von delirio güero in Erinnerung, die weiterhin dominante Arten des Wissens, Interpretierens, Fühlens und Kunstmachens/-zeigens vorantreiben.
Untermauert durch Archivmaterial und angespornt durch den Verzehr von Ananasstücken, kommentiert La Güera die Komplexität des delirio güero und bringt dabei historische Interpretationen, künstlerische Ergüsse, wissenschaftliche Erkundungen und Familienchroniken miteinander in Verbindung. Währenddessen nimmt ein Geist aus der Zukunft die Geschichten der La Güera auseinander und zeigt auf wie das delirio güero mit aktuellen und zukünftigen Verhältnissen von Macht- und Kampfprozessen verflochten ist.
PHOTOS: Rafael Ortega, Eduardo Thomas
DELIRIO GÜERO WEISSER WAHN
1825, 2018, 2211 und zurück
Zukunfts-Re-Enactment Essayfilm (Spanisch oder Deutsch mit englischen Untertiteln, 50 min., 2211)
Kamera: Rafael Ortega
Schnitt: Eduardo Thomas und Nina Hoechtl
Sound: Emilio Hinojosa und Chris Janka
Props: Unx Pardo und Nabil Yanai Salazar Sánchez